Die Reise des Selfpublishings (SP) im Bereich Belletristik in Deutschland hat in den letzten Jahren eine wahre Metamorphose erlebt. Als Autorin habe ich diese Veränderungen aufmerksam beobachtet und möchte euch heute davon berichten, wie sich die Szene entwickelt hat und welche Rolle Plattformen wie Amazon und Tolino dabei spielen.
Man könnte meinen, dass in der Welt der Bücher die Hauptprotagonisten im Rampenlicht stehen, während Nebencharaktere ihr Dasein im Schatten fristen. Doch nicht einmal bei meinem ersten Buch habe ich die Macht und Bedeutung dieser übersehenen Helden unterschätzt.
Du hast es getan! Dein erster Liebesroman ist vollendet. Du hast die Rohfassung wieder und wieder überarbeitet. Mit der Unterstützung von Testleser:innen ist daraus ein Manuskript geworden, das nicht länger in der Schublade verstauben soll.
Doch wie geht es jetzt weiter?
Wenn du möchtest, dass dein Buch in einem seriösen Verlag erscheint, musst du dein Projekt entweder direkt dem Verlag oder einer Literaturagentur vorstellen.
Für eine solche Bewerbung benötigst du sowohl eine Leseprobe vom Anfang deines Romans als auch ein Exposé.
Wie eine Geschichte aufbauen? Wie eine Figur lebendig gestalten? Welche Formulierungen meiden, welche nutzen? Als ich anfing zu schreiben, vertraute man hierzulande noch auf Talent und Gabe, und solche Fragen wurden abgetan mit den Worten: Das kannst du halt nicht. Wie frustrierend. Schon damals schielte ich nach Amerika, wo man in Creative-Writing-Seminaren den pragmatischen Ansatz pflegte: Schreiben kann man lernen. Ach, echt jetzt?, dachte