Vom 15. bis zum 19. Oktober 2025 war es endlich wieder so weit: Die Buchmesse in Frankfurt öffnete ihre Tore, und insgesamt rund 238.000 Besucherinnen und Besucher tummelten sich an diesen fünf Tagen auf dem Messegelände. Das Stöbern nach neuen Trends, die Vernetzung, intensive Gespräche und Begegnungen mit alten und neuen Bekannten bestimmten diese Zeit. Auch viele DELIA-Mitglieder nutzten die Gelegenheit, Kontakte zu pflegen, sich weiterzubilden und sich an den Ständen umzuschauen. Schreiben kann eine einsame Tätigkeit sein, deshalb ist die Buchmesse für viele von uns jedes Jahr aufs Neue eine willkommene Möglichkeit, sich unter die Menge zu mischen und sich auszutauschen. Vor allem aber ist es die perfekte Gelegenheit, den Markt zu erkunden.
Meinen ersten erfolgreichen Roman habe ich in der schwierigsten Phase meines Lebens geschrieben. Meine Tochter war damals noch kein Jahr alt, was bedeutet, dass ich – wie alle Eltern in dieser Zeit – sehr schnell begriffen habe, warum Schlafentzug auch als Foltermethode eingesetzt wird. Hinzu kam, dass meine Tochter sich irgendwie nicht wie in einem Film einfach ins Bettchen legen ließ und dort friedlich einschlief, sodass ich ein paar Stunden arbeiten konnte.
Nein. Sie wollte getragen werden, am liebsten den ganzen Tag. An Schreiben war daher nicht zu denken und mein frisch angefangener Roman lag monatelang brach.
Knapp vier Stunden lang tagte die DELIA-Mitgliederversammlung am 24. Mai 2025 in einem Konferenzraum des Welcome-Parkhotels Euskirchen. Neben den üblichen Tagesordnungspunkten wie Vorstands- und Kassenberichten wurde diesmal die alle zwei Jahre stattfindende Neuwahl des Vorstands durchgeführt, in der sich das Personalkarussell kräftig gedreht hat. Außerdem wurden viele erfolgte und geplante Aktivitäten besprochen und dem DELIA-Literaturpreis neue Regelungen hinzugefügt.
Im Zuge der DELIA-Tagen 2025 fanden wir uns in Euskirchen zu einer Runde von Liebesroman-Autorinnen zusammen, um über das Hassliebe-Thema Rezensionen zu sprechen.
Für Schreibende ist es ja so: Wir wollen, dass andere Menschen unsere Werke lesen. Im besten Fall mögen sie sie sogar, und im allerbesten Fall schreiben sie eine … ja, was? Eine Rezension? Eine Bewertung? Eine Buchbesprechung? Was ist denn da überhaupt der Unterschied?
Rezension? Bewertung? Oder doch Buchbesprechung?
Rezension – das individuelle Feedback
Bei einer Rezension, vor allem in den sozialen Medien, reden wir von einem Text, der ein Buch auf subjektive Weise beurteilt. Oft finden wir eine Zusammenfassung des Inhalts, ein Feedback dazu sowie zu Stil, Cover etc. und schließlich ein Fazit. Am Ende wird zuweilen eine Leseempfehlung ausgesprochen.
Was war zuerst, das Huhn oder das Ei? – Ähnlich funktioniert es auch mit der Inspiration zu Geschichten: Kommt zuerst der Ort oder die Idee?
Manchmal beflügelt uns eine Gegend, an der wir uns gerade befinden, und ein anderes Mal beschließen wir, eine Geschichte an einem bestimmten Platz anzusiedeln und reisen deshalb zur Recherche dorthin.
Es ist einfacher, über ein Gebiet zu schreiben, das man kennt, selbst im Romantasy-Bereich werden häufig reale Orte als Vorbild genommen. Man weiß, wie es dort riecht, wie es schmeckt, wie es klingt, wie die Leute ticken, und dieses ganz spezielle Feeling spürt man dann auch in den Texten. Natürlich kann man auch über Google Earth in die Gebiete „reisen“ und mit Leuten vor Ort virtuell sprechen, aber es ist doch nicht dasselbe und man fühlt es oft beim Lesen, ob jemand die Gegend tatsächlich kennt – vor allem, wenn man selbst dort heimisch ist. Ein Sprichwort lautet: „Es ist besser, etwas einmal zu sehen, als tausendmal davon zu hören.“
Aber wo verfassen wir diese Geschichte nun? Machen wir uns beim Reisen ausreichend Notizen und schreiben dann zu Hause im stillen Kämmerchen oder genießen wir das Ambiente vor Ort und die Möglichkeit, auch zwischendurch etwas zu überprüfen? Oder wählen wir Variante 3 und reisen vielleicht ein zweites Mal hin, um noch mehr zu recherchieren? Ich habe schon alle drei Versionen probiert und jede hat ihre Vorteile, sodass ich selbst dies auch variabel gestalte.
Auf der Mitgliederversammlung im Mai 2025 in Euskirchen wurde ein neuer Vorstand für DELIA, die Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren, gewählt und bisherige Vorstandsmitglieder haben neue Ämter übernommen. Wir stellen ihre Aufgaben und die neuen Gesichter im Team vor:
Der erste Entwurf ist geschrieben. Herzlichen Glückwunsch! Aber wenn wir ehrlich sind: Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Überarbeiten und Korrekturlesen sind die Prozesse, in denen aus einer Rohfassung ein richtig gutes Buch wird. Viele unterschätzen diese Phase – dabei liegt hier der Schlüssel zu einem Werk, das eure Leser*innen fesselt, überzeugt und im besten Fall lange im Gedächtnis bleibt.
Und genau an diesem Punkt beginnt für mich der Teil, den ich besonders liebe. So sehr ich das Schreiben mag – beim Überarbeiten tauche ich noch tiefer in die Geschichte ein. Ich sehe die Figuren noch klarer vor mir, spüre die Stimmung intensiver, verfeinere Dialoge, bringe Nuancen ein, die beim ersten Run oft noch fehlen. Es fühlt sich fast an, als würde ich mit jeder Korrektur noch enger mit meiner eigenen Welt verschmelzen.
Darum teile ich heute meine besten Tipps und Tricks, wie ihr das Beste aus eurem Manuskript herausholt – und diese Phase vielleicht genauso schätzen lernt wie ich.
DELIA – die Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren macht sich seit mehr als zwanzig Jahren für den Liebesroman stark.
Denn wenn wir ehrlich sind, ist ein Liebesroman mehr als nur eine Geschichte über zwei Menschen, die zueinander finden.
Und wie kann man das besser zeigen und feiern als mit einem – oder gleich zwei – Preisen?
Wir teilen da ganz die Meinung von Heike Abidi, der DELIA-Präsidentin, die zusammen mit Vize-Präsidentin Marah Woolf und Jury-Präsidentin Petra Schier durch die diesjährige Preisverleihung führte. In der Begrüßung stellte sie fest: „Liebesromane sind sehr vielfältig. Sie können packend sein oder tiefgründig, humorvoll oder romantisch, tragisch, poetisch, leidenschaftlich, herzerwärmend, historisch, spannend, erotisch, nachdenklich, überraschend, mitreißend und vielschichtig.“
Und all das durften wir, die insgesamt zehn Jury-Mitglieder, auch in diesem Jahr lesen und bewerten.
In den letzten Jahren hat sich das Genre „New Adult“ zu einem echten Verkaufsschlager entwickelt. Auf der Frankfurter Buchmesse 2024 wurde sogar eine zusätzliche Halle mit 8.000 Quadratmetern eröffnet, um dem Ansturm der zahlreichen Fans gerecht zu werden. Die Tagesschau berichtete von einem regelrechten Hype um die „leichten“ Liebesromane für junge Erwachsene. (1) Doch ist der Begriff „leichte Liebesromane für junge Erwachsene“ nicht zu kurz gegriffen?
Laut einer Richtlinie des Börsenvereins vom November 2024 versteht man unter New Adult „Liebesgeschichten über junge Erwachsene, die zum ersten Mal auf eigenen Beinen stehen und sich eigenverantwortlich verhalten müssen. Die Geschichten für ca. 16- bis 27-Jährige bergen ein hohes Identifikationspotenzial, und Liebe ist ein zentrales Motiv (teilweise explizite Sprache und Szenen).“ (2) Und: Es gibt eine Unterteilung in neun New-Adult-Subgenres!
Der DELIA-Literaturpreis ist seit über zwei Jahrzehnten ein Gütesiegel für erstklassige Liebesromane und ein fester Bestandteil der Buchbranche. Die Buchverlage haben aus den 2024 neu erschienenen Romanen insgesamt über 300 Titel eingereicht, die das Thema Liebe in ihrer ganzen Vielfalt abbilden.
Zugelassen werden zum DELIA-Literaturpreis deutschsprachige Liebesromane (Originalausgaben) für Erwachsene sowie für junge Erwachsene (New Adult) bzw. zum DELIA-Literaturpreis Junge Liebe deutschsprachige Liebesromane (Originalausgaben) für Jugendliche sowie aus den Genres All Age, Young Adult, Teen Books, Coming-of-Age etc. beziehungsweise alle Romane, die sich schwerpunktmäßig an ein Lesepublikum im Alter von ca. 12 bis 18 Jahren richten. Dabei müssen die Romane in einem seriösen Verlag ohne jegliche Zuzahlung von Druckkosten- oder ähnlichen Zuschüssen erschienen sein. Bücher, die im Selbstverlag (Selfpublishing) erschienen sind, werden derzeit (Stand Februar 2025) von der Teilnahme ausgeschlossen.
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