Meinen ersten erfolgreichen Roman habe ich in der schwierigsten Phase meines Lebens geschrieben. Meine Tochter war damals noch kein Jahr alt, was bedeutet, dass ich – wie alle Eltern in dieser Zeit – sehr schnell begriffen habe, warum Schlafentzug auch als Foltermethode eingesetzt wird. Hinzu kam, dass meine Tochter sich irgendwie nicht wie in einem Film einfach ins Bettchen legen ließ und dort friedlich einschlief, sodass ich ein paar Stunden arbeiten konnte.
Nein. Sie wollte getragen werden, am liebsten den ganzen Tag. An Schreiben war daher nicht zu denken und mein frisch angefangener Roman lag monatelang brach.
Was war zuerst, das Huhn oder das Ei? – Ähnlich funktioniert es auch mit der Inspiration zu Geschichten: Kommt zuerst der Ort oder die Idee?
Manchmal beflügelt uns eine Gegend, an der wir uns gerade befinden, und ein anderes Mal beschließen wir, eine Geschichte an einem bestimmten Platz anzusiedeln und reisen deshalb zur Recherche dorthin.
Es ist einfacher, über ein Gebiet zu schreiben, das man kennt, selbst im Romantasy-Bereich werden häufig reale Orte als Vorbild genommen. Man weiß, wie es dort riecht, wie es schmeckt, wie es klingt, wie die Leute ticken, und dieses ganz spezielle Feeling spürt man dann auch in den Texten. Natürlich kann man auch über Google Earth in die Gebiete „reisen“ und mit Leuten vor Ort virtuell sprechen, aber es ist doch nicht dasselbe und man fühlt es oft beim Lesen, ob jemand die Gegend tatsächlich kennt – vor allem, wenn man selbst dort heimisch ist. Ein Sprichwort lautet: „Es ist besser, etwas einmal zu sehen, als tausendmal davon zu hören.“
Aber wo verfassen wir diese Geschichte nun? Machen wir uns beim Reisen ausreichend Notizen und schreiben dann zu Hause im stillen Kämmerchen oder genießen wir das Ambiente vor Ort und die Möglichkeit, auch zwischendurch etwas zu überprüfen? Oder wählen wir Variante 3 und reisen vielleicht ein zweites Mal hin, um noch mehr zu recherchieren? Ich habe schon alle drei Versionen probiert und jede hat ihre Vorteile, sodass ich selbst dies auch variabel gestalte.
Der erste Entwurf ist geschrieben. Herzlichen Glückwunsch! Aber wenn wir ehrlich sind: Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Überarbeiten und Korrekturlesen sind die Prozesse, in denen aus einer Rohfassung ein richtig gutes Buch wird. Viele unterschätzen diese Phase – dabei liegt hier der Schlüssel zu einem Werk, das eure Leser*innen fesselt, überzeugt und im besten Fall lange im Gedächtnis bleibt.
Und genau an diesem Punkt beginnt für mich der Teil, den ich besonders liebe. So sehr ich das Schreiben mag – beim Überarbeiten tauche ich noch tiefer in die Geschichte ein. Ich sehe die Figuren noch klarer vor mir, spüre die Stimmung intensiver, verfeinere Dialoge, bringe Nuancen ein, die beim ersten Run oft noch fehlen. Es fühlt sich fast an, als würde ich mit jeder Korrektur noch enger mit meiner eigenen Welt verschmelzen.
Darum teile ich heute meine besten Tipps und Tricks, wie ihr das Beste aus eurem Manuskript herausholt – und diese Phase vielleicht genauso schätzen lernt wie ich.
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