DELIA – die Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren macht sich seit mehr als zwanzig Jahren für den Liebesroman stark.

Denn wenn wir ehrlich sind, ist ein Liebesroman mehr als nur eine Geschichte über zwei Menschen, die zueinander finden.

Und wie kann man das besser zeigen und feiern als mit einem – oder gleich zwei – Preisen?

Wir teilen da ganz die Meinung von Heike Abidi, der DELIA-Präsidentin, die zusammen mit Vize-Präsidentin Marah Woolf und Jury-Präsidentin Petra Schier durch die diesjährige Preisverleihung führte. In der Begrüßung stellte sie fest: „Liebesromane sind sehr vielfältig. Sie können packend sein oder tiefgründig, humorvoll oder romantisch, tragisch, poetisch, leidenschaftlich, herzerwärmend, historisch, spannend, erotisch, nachdenklich, überraschend, mitreißend und vielschichtig.“

Und all das durften wir, die insgesamt zehn Jury-Mitglieder, auch in diesem Jahr lesen und bewerten.

Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse 2025

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Mehr Informationen

Die DELIA-Literaturpreise für die besten deutschsprachigen Liebesromane in zwei Kategorien (Roman sowie Junge Liebe) sind ein fester Bestandteil der Buchwelt. Sie sind das Gütezeichen für anspruchsvolle Liebesroman- und Unterhaltungsliteratur – und heiß begehrt. Die wunderschöne Statuette, gestaltet vom Bildhauer René Dantes, wird alljährlich im Rahmen der Leipziger Buchmesse verliehen. Beide Preise sind jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro dotiert.

Und was war das für eine wunderschöne Preisverleihung! Die Leipziger Buchmesse war 2025 so gut besucht wie selten, und das haben auch wir gemerkt. Nicht nur, dass sich viele Nominierte eingefunden haben, auch zahlreiches Publikum hat die Veranstaltung gebannt und begeistert verfolgt – wenn sie es denn geschafft haben, die langen Schlangen vor den Eingängen zu überwinden.

Jede Nominierung und Laudatio wurde mit begeistertem und kollegialem Beifall bedacht, und die Freude auf den Gesichtern war unverkennbar.

Aber wer hat denn nun gewonnen?

Bester Liebesroman des Jahres 2024

In dieser Kategorie wurde Charlotte Inden mit „Im Warten sind wir wundervoll“ ausgezeichnet.

Die Jury sagt über diesen Roman:

Ein Buch, das mit leisem Zauber und tiefem Gefühl eine poetische Welt erschafft, in der das Verliebtsein kostbar und berührend erscheint.

Dieser Roman wurde mit einer sprachlichen Eleganz geschrieben, die eine sanfte und zugleich mitreißende Atmosphäre schafft und damit Herz und Verstand gleichermaßen fesselt und nicht wieder loslässt.

Kleine, gut beobachtete Details verbinden sich in dieser Geschichte gekonnt zu berührender emotionaler Tiefe.

Das Menschsein wird hier greifbar durch die feinfühlig ineinander verwobenen Themen wie Sehnsucht, die Suche nach Liebe und das Festhalten an der Hoffnung auf ein Happy End.

Ein Roman, der durch seine tiefgehende Empathie und durch die leisen Töne beeindruckt, die doch so laut von der Liebe erzählen.

Zum Abtauchen und Anlehnen schön.

Unser Gespräch mit der Preisträgerin Charlotte Inden

Charlotte Inden konnte bei der Preisverleihung leider nicht dabei sein, aus gutem Grund: Sie feierte an diesem Tag mit einem Haus voller Gäste ihren Geburtstag und erfuhr dort von ihrem Gewinn.

Unerwartete Überraschung

Die Freude war natürlich riesig, wie sie Jury-Mitglied Kerstin Kehl bei einem Telefonat erzählte. Aber deswegen stehe die DELIA derzeit beim Piper Verlag in München und warte noch auf ihren Ehrenplatz. Sie zu gewinnen, damit habe die Autorin auf keinen Fall gerechnet, bei der großen Konkurrenz, und schließlich sei der Siegertitel auch ihr erster Roman für Erwachsene. Bisher schrieb Charlotte Inden hauptsächlich für Kinder und Jugendliche.

Eine Reise in die Vergangenheit

„Das erste Bild, das ich für ihren Roman im Kopf hatte, war das einer jungen Frau, die 1948 mit ihrem Koffer einsam und verlassen am New Yorker Flughafen steht“, berichtet sie. Erst beim Kennenlernen ihrer Figur habe sie festgestellt, dass sie auch in die Vergangenheit reisen musste, um die Geschichte der Gegenwart auf diese Art und Weise zu erzählen. Allerdings leide darunter ihr Schlaf, denn als arbeitende Mutter muss sie jede freie Minute nutzen, um zu schreiben.

Ausblick

Womit es für Charlotte Inden weitergeht, wollte sie nicht verraten, aber sie erzählte, dass sie erst zusammen mit den Figuren die Reise entdeckt, und ob es dann wieder historisch wird, da lassen wir uns gerne überraschen!

Foto: Diane von Schoen

Bester Roman „Junge Liebe“ des Jahres 2024

Den Preis für den besten deutschen Liebesroman der Kategorie Junge Liebe ging an Mo Enders für „Liga Lexis – Nachtschwarze Worte“.

Die Jury sagt über diesen Roman:

Mit einer fantasievollen Kulisse und vielen Emotionen entführt das Buch in eine Welt voller Sehnsucht, Mut und unerwarteter Nähe.

Zart und außergewöhnlich entwickelt sich die Liebesgeschichte in diesem Roman, und dennoch wird deutlich, worauf es bei der wahren Liebe ankommt: sich selbst nicht zu verlieren und dennoch für den anderen alles zu geben.

Diese Liebesgeschichte ist nicht einfach nur spannend, sondern so besonders, dass man atemlos durch die Seiten fliegt und dabei immer wieder ein Lächeln auf den Lippen hat.

Selten greift beim Lesen die Erfahrung „schockverliebt in die Geschichte“ so akkurat wie bei diesem Roman.

Eine Liebesgeschichte, die sich zärtlich und doch vehement ins Herz der Lesenden brennt und dabei authentischer nicht sein könnte.

Schlicht und ergreifend grandios.

Unser Gespräch mit der Preisträgerin

Auch Tage nach der Preisverleihung ist Mo Enders immer noch ergriffen, wie sie Jury-Mitglied Tatjana Weichel in einem Telefonat erzählt.

„Das war ein aufregendes Wochenende, mit Hochzeitstag, Preisverleihung und meinem Geburtstag!“

Am Anfang war nur eine Idee …

Wir plaudern über die Entstehung des Jugendbuchs, wie Mo zu der Idee kam und sie umgesetzt hat. Und wir lernen, dass es tatsächlich Schreibende gibt, die sich ganze Fantasywelten merken können – und ohne Notizen arbeiten. Mo erzählt: Da sei die Idee, diese wird in ein Exposé verfasst, und der Rest befinde sich ausschließlich in ihrem Kopf. In ihrer Familie ist sie bekannt dafür, dass sie auch noch nach Jahren weiß, wo sich Dinge befinden, die andere Familienmitglieder verzweifelt suchen.

Die Bedeutung des Preises

Auf die Frage hin, was ihr dieser Preis bedeutet, findet die Autorin klare Worte: Der Roman sei der, den sie am längsten schreiben wollte – und der, der ihr am meisten bedeuten würde. Eine Auszeichnung genau dafür zu bekommen, sei eben auch eine besondere Auszeichnung. Immerhin habe sie Jahre auf den richtigen Moment gewartet, die Geschichte von Annie, Caspian und den Migras zu erzählen. Mal gab es ähnliche Romane, mal war die Zeit für eine derartige Veröffentlichung nicht reif. Doch mit viel Geduld und Vertrauen in sich und ihren Agenten kam der Moment, in dem alles seinen Lauf nehmen durfte. Nun blickt Mo Enders voller Stolz auf eine Trilogie, die ihresgleichen sucht.

Foto: Rena Fischer

Doch nach der Preisverleihung ist vor der Veröffentlichung und mitten im Lektorat: Schreibende haben nur wenig Zeit zum Feiern und Freuen, denn es geht im besten Fall immer weiter und weiter, und das tut es auch bei Mo Enders. Wir dürfen uns also nicht nur auf die Fortsetzungen von Liga Lexis freuen, sondern auch auf weitere Romane. Denn Mo Enders ist seit vielen Jahren Autorin. Unter verschiedenen Pseudonymen schreibt sie u. A. auch Krimis.

Selbstzweifel?

Ein solcher Preis ist keine Garantie dafür, keine Zweifel an sich und dem eigenen Tun zu haben, doch diesbezüglich leihe sich Mo Enders nur zu gern die Worte des Autorenkollegen Kai-Holger Brassel, der in Leipzig den Seraph für den besten phantastischen Indie-Roman erhielt. Auf die Frage, wo er den Seraph unterbringen würde, antwortete Brassel, er stelle ihn auf seine Selbstzweifel.

Mo Enders möchte die DELIA genau dafür auch nutzen: Den eigenen fiesen Gedanken keinen Platz zum Aufstehen zu geben.

Wir finden auch, dass das ein hervorragender Ort für die DELIA ist, und wünschen unseren Preisträgerinnen Charlotte Inden und Mo Enders weiterhin wunderschöne Ideen für tolle Bücher und die Muße und Kraft, sie mit uns zu teilen.

Danke für eure Geschichten!

Tatjana Weichel / Antonia Sommer, Kerstin Kehl


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Die Autorinnen dieses Beitrags

Antonia Sommer

@antoniasommer_autorin

Antonia Sommer lebt und atmet auf Norderney. Salzige Luft, Möwengeschrei und die Brandung der Wellen beleben ihre Sinne und inspirieren sie zu unzähligen Geschichten. Im wahren Leben ist sie freie Lektorin und lebt mit ihrem Mann im Rheinland. Doch auch in ihrem Alltag bekommt eine gute Story immer ihre Aufmerksamkeit, vor allem, wenn Liebe die Hauptrolle spielt. Antonia liebt Musik, den Wind und Herbstblätter – gern auch in dieser Kombination.

Kerstin Kehl (Nina Hayden)

@ninahaydenautorin

Seit mehr als zwanzig Jahren ist Kerstin Kehl als Autorin aktiv. Inzwischen hat sie mehrere Romane in den unterschiedlichsten Genres veröffentlicht. Von Romanen für Jugendliche über Liebesromane bis zu Krimis und mehreren Sachbüchern reicht die bunte Palette an veröffentlichten Werken. Kerstin Kehl ist Jahrgang 1967 und ein waschechtes Nordlicht. Der Liebe wegen zog sie in den Südschwarzwald und gründete dort eine Familie. Nachdem ihre inzwischen erwachsene Tochter ausgezogen war, packten sie und ihr Mann die Koffer, schnappten sich die Katze und verlegten ihren Wohnsitz zurück nach Hamburg.

Wenn Kerstin Kehl nicht gerade an einem neuen Roman schreibt, ist sie mit ihrem E-Bike im Hamburger Umland unterwegs, lässt sich den Wind um die Ohren wehen und ist auf der Suche nach neuen Ideen.

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