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Die Produktion eines Taschenbuches verbraucht im Durchschnitt so viel CO2 wie zwölf Stunden vor dem Fernseher oder fünf Kilometer im Auto. Lesen auf dem E-Reader ist klimaschonender – aber erst ab dem fünfzigsten Buch auf demselben Gerät. Wir Schreibende haben kaum Einfluss darauf. Was wir aber sehr wohl überdenken können, ist, wie wir unser eigenes Arbeiten gestalten. Und deshalb kommen hier ein paar Anregungen, welchen Betrag wir auf dem Weg zum klimafreundlichen Buch leisten können.

©Myriams-Fotos, Pixabay

Viel Spaß beim Umsetzen!

Tipp 1: Arbeitsplatz mit Energiesparlampen ausstatten und nicht zu stark heizen

Tipp 2: Energy-Saving-Mode bei Computer und Bildschirm aktivieren

Tipp 3: E-Mail-Vorkorrespondenz löschen

Hintergrund:

Pro Sekunde werden weltweit etwa 3,7 Millionen Mails verschickt. Einzelne Nachrichten verbrauchen zwischen 4 und 50 g CO2 – abhängig davon, wie datenreich sie sind. Daher: Mailprogramm so einstellen, dass Fotos beim Beantworten nicht wieder mitgeschickt werden. Protokolle von Vorkorrespondenzen kürzen oder löschen. Auf Bilder in der E-Mail-Signatur verzichten.

Tipp 4: Werbemails abbestellen

Hintergrund:

75 % der weltweit verschickten Mails sind Spam. Gegen das meiste davon kann man sich schlecht wehren, aber zumindest uninteressante Werbemails abbestellen, die den „unsign“-Button anbieten!

Tipp 5: Recherchematerial abspeichern und nicht immer wieder neu googeln

Hintergrund:

Eine Google-Suche verbraucht zwischen 0,2 und 4 g CO2. Das ist nicht viel, aber wenn man im Laufe des Schreibprozesses x-mal dieselben Suchbegriffe abruft, sammelt sich doch einiges an unsinnig verbrauchter Energie an. Das Internet verbraucht in Summe 4,6 % des weltweiten Strombedarfs.

Tipp 6: Website energiesparend gestalten

Das bedeutet:

Auf unnötige Bilder verzichten, keine pompösen Fonts verwenden, übersichtliche Gestaltung, um Herumsuchen zu ersparen, keine Animationen …

Tipp 7: (CO2-)Kosten-(Werbe-)Nutzen-Rechnung von Social-Media-Postings aufstellen

Das bedeutet:

Beim Posten immer genau überlegen, wie sinnvoll die Aktion ist und ob der Energieaufwand dafür (ganz persönlich beurteilt) gerechtfertigt ist.

Tipp 8: So wenig wie möglich ausdrucken

Das bedeutet:

Im Arbeitsprozess möglichst zur Gänze auf Ausdrucken verzichten. Wenn doch mal, dann Recyclingpapier verwenden und doppelseitig im Entwurfmodus ausdrucken.

Tipp 9: Unnötige Postzusendungenabbestellen

Zum Beispiel:

Kataloge von Bürowarenversandhändlern, Bettelbriefe von Charityorganisationen etc.

Tipp 10: Auf Schnittblumen verzichten

Hintergrund:

Es gibt klimaschonendere Methoden, um den Arbeitsplatz kreativitätsfördernd zu gestalten. Eine Rose aus Kenia oder (sogar noch schlimmer) aus einem niederländischen Treibhaus hat nämlich einen CO2-Fußabdruck wie 1 kg Plastik.

©Ylanite Koppens, Pixabay

Tipp 11: Anreise zu Lesungen, Buchmessen usw. mit der Bahn

Schickt mir gern eure eigenen Ideen zum Thema klimagerechtes Schreiben. Es wäre schön, wenn dadurch ein zweiter Blog-Artikel entstünde. Weiterführend verweise ich auch auf meinen Text-Beitrag bei den Writers4Future, in dem ich darüber nachgedacht habe, wie wir durch unsere Romane die Welt zum Besseren beeinflussen können. Die Zahlen und Daten in diesem Text stammen aus dem Buch „How bad are Bananas“ von Mike Berners-Lee. Dieses Buch kann ich allen Interessierten wärmstens empfehlen.


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DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS:

Ursi Breidenbach

Ursi Breidenbach studierte Kunstgeschichte und Kulturmanagement in Wien. Nach Stationen im Ausstellungs- und Museumswesen in Österreich und Bayern sowie einer kunstjournalistischen Tätigkeit arbeitet sie seit 2009 als freie Autorin. 2023 wurde sie mit dem DELIA-Literaturpreis ausgezeichnet. Sie lebt in der Steiermark/Österreich. Neben ihren gefühlvollen Romanen schreibt Ursi Breidenbach erfolgreich Sachbücher.

©Beate Rygiert


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